Es ist immer toll auf so wichtigen und gut ausgestatten Bühnen zu spielen

Am 3. und 4. Juni fand das Finale der Ausgabe 2015/16 des euroregionalen Musikwettbewerbs UploadSounds statt. Insgesamt 12 talentierte Bands aus der gesamten Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino auf der Bühne von Upload. Sie wurden von einer Jury aus Musik-Profis aus Italien, Deutschland, Österreich und England ausgewählt. Die besten Bands sind über den Sommer auch Live bei bekannten Festivals der Euregio und außerhalb aufgetreten. Einige von ihnen werden bald auch die Möglichkeit bekommen, in anderen europäischen Ländern vor neuem Publikum zu spielen, dank dem Musik-Export „made in Euregio“ den UploadSounds bereits seit Jahren organisiert, gemeinsam mit Festivals und unabhängigen Plattenfirmen in Berlin, London und dieses Jahr...vielleicht auch außerhalb von Europa!

Was hat ihnen die Teilnahme bei UploadSounds gebracht? Was haben sie für sich und für ihre musikalische Entwicklung dazugewinnen können? Heute sprechen wir mit Giacomo von The Bankrobber, Trentiner Rock Band seit 2008. Dazu gehören Giacomo Oberti (Stimme /Gitarre), Maddalena Oberti (Keybord/Stimme), Andrea Villani, (Bass/Chor), Mathias Drescig (Gitarre/Chor) und Stefano Beretta (Schlagzeug).

1. Wie war das für euch auf der UploadSounds-Bühne zu stehen, vor einer Jury aus Profis der Musikwelt zu spielen und euer Talent vor einem neuen Publikum auf die Probe zu stellen? Was habt ihr von dieser Erfahrung mit nach Hause genommen, für eure Musik und für euch selbst?

Es ist immer toll auf so wichtigen und gut ausgestatten Bühnen zu spielen, mit einer super Anlage und Technikern, die ihre gesamte Erfahrung zur Verfügung stellen. Vor einer Jury zu spielen, verleiht dir eine Prise Adrenalin mehr als ein normaler Live-Auftritt, weil man eben noch mehr dazu angestachelt ist, eine gute Figur machen zu wollen, ansonsten ist es aber ähnlich.

2. Wie wichtig ist der Kontakt zu Außenstehenden für eure Musik? Was bedeutet es für euch euch mit anderen jungen MusikerInnen auszutauschen, die einen anderen Musikstil bevorzugen, in einer anderen Sprache sprechen und singen und vielleicht sogar aus einem anderen Land stammen?

Es kommt oft vor, dass wir uns mit Bands und Künstlern aus ganz Italien austauschen, wenn wir die Bühne miteinander teilen oder uns bei verschiedenen Events treffen. Wie in jedem Bereich gibt es immer von allen etwas zu lernen und meistens trinkt man auch gern mal ein Bierchen zusammen.

3. Gibt es eine spezielle Person außerhalb der Band mit der ihr euch gern austauscht, wenn ihr gerade an einem Stück arbeitet?

Wenn wir beim Komponieren sind bringen wir die eine oder andere Aufnahmen mit nach Hause oder lassen Freunde im Proberaum zuhören, wie zur Zeit gerade oft passiert.

4. Wann fühlt ihr euch am meisten kreativ? Welche Situationen inspirieren euch zum Komponieren? Benötigt ihr etwas Besonderes, um eure Kreativität zu entfalten? Komponiert ihr zum Beispiel lieber an einem ungestörten Ort tagsüber oder nutzt ihr dafür die Abgeschiedenheit der Dunkelheit nachts?

Die Inspiration kommt in Phasen. Normalerweise nehmen wir alles, was uns im Laufe des Tages in den Sinn kommt, mit dem Handy auf, um dann im Probesaal damit zu arbeiten. Eines Nachts ist es mir passiert, dass ich eine Melodie träumte, davon aufgewacht bin und sie ins Telefon geträllert habe. Den Morgen danach merkte ich, dass die Melodie Scheiße war.

5. Wer sind eure musikalischen Idole und warum? Bei wessen Konzert würdet ihr gern als Vorgruppe spielen?

Was wir so hören, ist immer unterschiedlich auch in Bezug auf die Musikstile. Wenn wir uns im Moment für eine bestimmte Band entscheiden müssten, dann würden wir Biffy Clyro wählen. Auch wenn ihr Stil nicht wirklich das wiederspiegelt, was wir in der letzten Zeit so machen. Sie beweisen viel Energie auf der Bühne und nie eine abgedroschene Komposition. Wir hatten das Glück schon vor großen italienischen Künstlern zu spielen, aber als Vorgruppe bei ihnen dabei zu sein, wäre wirklich abgefahren.

Unter unseren Vorbildern sind The Clash, Blur, Interpol, Snow Patrol Queens of The Stone Age, Kooks, Portishead und viele Andere.

6. Ein Lied, das in besonderer Weise eine Phase eures Lebens oder eures Künstlerdaseins gekennzeichnet hat..

Ich und Villo (Andrea Villani) spielen zusammen, seit wir Jugendliche der ersten Jahre der Oberschule waren. Wir haben verschiedene Phasen durchgemacht: von den Baggy Jeans bis zu den Anstecknadeln auf der Jacke, aber das was bleibt ist die Leidenschaft und die Lust ein Projekt gemeinsam weiterzubringen.

2005 American Idiot von den Green Day war ein riesen Hit und auch wir waren voll mit dabei mit dem einem oder anderem Cover im Keller auch wenn wir Dookie als unerreichbar hielten. Das Jahr danach ließ uns Stadium Arcadium von den Red Hot Chilli Peppers ein bisschen perplex, wahrscheinlich weil wir Californication zu sehr leibten. Auch mit einer guten älteren Platte von Pink Floyd oder den Beatles machte man nie etwas falsch. Zum großen Teil des Tages hörten wir aber auch viel Mist.

7. Wo stellt ihr euch eure Zukunft in 5 Jahren vor?

Auf Tour! 5 Jahre sind viel. In den letzten 2 Jahren haben sich viele Dinge für uns geändert. Die Band zählt drei neue Mitglieder. Wir haben zwei Singles rausgebracht und eine EP veröffentlicht, die wir dann mit einer Tour in ganz Italien beworben haben.

Es wäre sicher toll, die nationalen Grenzen zu überqueren und das eine oder andere Konzert im Ausland zu geben. Wir setzen uns aber keine Fixpunkte. Wir werden weiter auf unserem Weg gehen, die vielen guten Ratschläge der Personen, die uns gut gesinnt sind, aufsaugen und, wenn sie kommen, auch die Komplimente der Kritik aufnehmen.

Wir bedanken uns für die Unterstützung von Gun Club Music, Alka Record Label und Michele Guberti, mit dem wir auch an der nächsten Platte im Freedom Studio von Jolanda di Savoia arbeiten werden.