Musik fungiert in vielen Fällen als Ventil
Am 3. und 4. Juni fand das Finale der Ausgabe 2015/16 des euroregionalen Musikwettbewerbs UploadSounds statt. Insgesamt 12 talentierte Bands aus der gesamten Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino auf der Bühne von Upload. Sie wurden von einer Jury aus Musik-Profis aus Italien, Deutschland, Österreich und England ausgewählt. Die besten Bands sind über den Sommer auch Live bei bekannten Festivals der Euregio und außerhalb aufgetreten. Einige von ihnen werden bald auch die Möglichkeit bekommen, in anderen europäischen Ländern vor neuem Publikum zu spielen, dank dem Musik-Export „made in Euregio“ den UploadSounds bereits seit Jahren organisiert, gemeinsam mit Festivals und unabhängigen Plattenfirmen in Berlin, London und dieses Jahr...vielleicht auch außerhalb von Europa!
Was hat ihnen die Teilnahme bei UploadSounds gebracht? Was haben sie für sich und für ihre musikalische Entwicklung dazugewinnen können? Heute sprechen wir mit Lukas Klestil oder besser „The Informal Thief” aus Tirol. Sein zu Hause ist der Wald, schon sein Spielplatz als er noch klein war. 2012 zog er nach Wien. Seitdem wird die Musik in seinem Leben immer wichtiger. Seit Februar 2016 ist sein erstes Album auf dem Markt. Seit Kurzem ist auch seine neue Sigle Seasons am Start.
- Wie war das für euch auf der UploadSounds-Bühne zu stehen, vor einer Jury aus Profis der Musikwelt zu spielen und euer Talent vor einem neuen Publikum auf die Probe zu stellen? Was habt ihr von dieser Erfahrung mit nach Hause genommen, für eure Musik und für euch selbst?
Die Erfahrung war neu, und um ehrlich zu sein, ein wenig schräg. Ich muss sagen, dass wir natürlich von diesem Kontest profitiert haben durch neue Hörerschaft und co, aber eine Musik bewerten zu wollen, ist meiner Meinung nach immer schwierig, da es da sehr schwer ist, objektiv zu sein. Wir aus Tirol hatten zwei so grundlegend verschiedene Projekte bei Upload dieses Jahr, dass man meiner Meinung nach schwer sagen kann, was gut, schlecht oder sonst was war.
- Wie wichtig ist der Kontakt zu Außenstehenden für eure Musik? Was bedeutet es für euch euch mit anderen jungen MusikerInnen auszutauschen, die einen anderen Musikstil bevorzugen, in einer anderen Sprache sprechen und singen und vielleicht sogar aus einem anderen Land stammen?
Es ist immer wichtig, einen Austausch zu haben, natürlich ist das vor Allem gut, wenn das an anderen Fronten funktioniert, wie in diesem Fall in Italien, bzw. in Südtirol. Wir haben viele Leute kennengelernt und auch für zukünftige Projekte Erfahrungen sammeln können.
- Gibt es eine spezielle Person außerhalb der Band mit der ihr euch gern austauscht, wenn ihr gerade an einem Stück arbeitet?
Ja. Den Namen werde ich hier nicht nennen, aber eine Person war grundlegend verantwortlich für alle neuen Songs. Ohne das Feedback bzw. die Absegnung passiert nichts. Aber natürlich werden auch viele Freunde gefragt, generell die Menschen, die Einem nahe stehen und Einen und die Musik kennen. Das ist einer der wesentlichen Punkte in einer Produktion, denke ich.
- Wann fühlt ihr euch am meisten kreativ? Welche Situationen inspirieren euch zum Komponieren? Benötigt ihr etwas Besonderes, um eure Kreativität zu entfalten? Komponiert ihr zum Beispiel lieber an einem ungestörten Ort tagsüber oder nutzt ihr dafür die Abgeschiedenheit der Dunkelheit nachts?
Diese Frage ist schwer zu beantworten. Musik fungiert in vielen Fällen als Ventil, so natürlich auch bei uns. Man verarbeitet viel unterbewusst, sei es Schlechtes oder Gutes. Wenn man sich kreativ
beschäftigt, spielt das Unterbewusstsein eine große Rolle, so auch bei uns. Daher ist es oft schwer zu sagen, was es braucht, damit etwas Neues entstehen kann.
- Wer sind eure musikalischen Idole und warum? Bei wessen Konzert würdet ihr gern als Vorgruppe spielen?
Klarerweise gibt’s Idole, aber die beim Namen zu nennen, ist nicht von Nöten, da sich das ständig wechselt. Wenn ein neues Album herauskommt, dass man auf und ab hört, verwendet man sicher Einflüsse daraus. Aber so schnell wie neue Musik veröffentlicht wird, so schnell ändert sich
auch das.
- Ein Lied, das in besonderer Weise eine Phase eures Lebens oder eures Künstlerdaseins gekennzeichnet hat..
Little Dreamer – Future Island
- Wo stellt ihr euch eure Zukunft in 5 Jahren vor?
Im Idealfall werden wir bis dahin noch weiter Musik machen, alles Andere steht frei. Passieren kann immer viel. Also mal sehen!